Zu Gast bei Udo Droeger
Fast wäre mir Gladbeck entgangen, denn die Emscher rauscht an dem Städtchen vorbei. Udo Droeger war es, der mir bei einem zufälligen Treffen in Essen klar gemacht hat, dass der Wittringer Mühlenbach und der Hahnenbach über die Boye in die fleißige Emscher fließen. Also zählt Gladbeck ganz klar zum Emscherland. Erfreut nehme ich Udo Droegers Einladung nach Gladbeck an. Und nun bin ich da. Es fängt gleich gut an, denn ich werde mit Familienanschluss aufgenommen. Udos super nette Töchter Celine und Adriana präsentieren mir sogar ein Hausmusikständchen. Auch gefällt mir, dass Udo ein Familienmensch ist. Für seine Töchter hat er immer eine positive Antenne eingeschaltet. Zur Familie gehören außerdem die kreuzbraven Hundchen Niko und Benni. Udos Frau Kerstin lerne ich leider nur ganz kurz kennen, sie verreist für ein paar Tage mit Freundinnen. Einmal im Jahr muss das sein. Und dann führt mich Udo durch Gladbeck. Wir treffen Leute, wir gönnen uns Erfrischungsgetränke und immer wieder erhalte ich erklärende Worte zum Stadtbild. Am Ende der interessanten Runde treffen wir bei Gladbecks Feuerwache ein. Hier überraschen wir Mitglieder des Löschzugs Mitte bei der kollektiven Freizeitgestaltung. Sofort lassen uns die hochsympathischen Männer teilhaben an Grillfleisch, Pilsbier und bester Laune.
Am nächsten Morgen erklärt mir Udo am Frühstückstisch, dass er heute bei einem kleinen Umzug helfen müsse. Ich biete natürlich meine Unterstützung an, aber (glücklicherweise) sind wohl ausreichend helfende Hände vorhanden. Und dann treffen auch schon die helfenden Hände ein. Es sind drei seiner Brüder, und die erweisen sich als ebenso patente Burschen wie Udo. Schnell bin ich mit ihnen im gut gelaunten Emschergespräch, so dass sich alle einen Emschermensch-Aufkleber verdient haben. Weil er mich jetzt für zwei Stunden nicht betreuen kann, bittet Udo seine Tochter Adriana, mir ausgewählte Orte zu zeigen (Celine ist auf einem Geburtstag eingeladen). So kommt es, dass Adriana zu meiner geduldigen und wohl überlegten Stadtführerin wird. Ich sehe ein innerstädtisches Wasserspiel, einen ausladenden Stadtpark, verschiedene historische Gebäude, aber auch Gedenkorte. Als wir Adrianas alte Grundschule passieren, mache ich natürlich ein Erinnerungsfoto von ihr.
Als Hausmeister mit Residenzpflicht und als Familienmensch mit Kümmerfaktor findet Udo trotzdem noch Zeit für ein wichtiges Ehrenamt: er ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Gladbeck, Löschzug 45 im Stadtteil Brauck. Und so komme ich zum Abschluss meiner Gladbeck-Visite noch in den Genuss, den Standort dieses Löschzuges zu besichtigen. Neben einem schönen Sortiment ungewöhnlicher Feuerwehrhelme kann ich hier Udo vor dem top modernen Logo seines Löschzuges fotografieren. Das hat übrigens sein Schwager entworfen. Mein Gladbeck-Resümee: Architektur und soziale Struktur erinnern mich stark an meine Heimatstadt Dinslaken. Und die Droegers sind typische Emschermenschen – offen, ehrlich, freundlich und humorvoll. Ich freue mich sehr, sie und ihr Städtchen kennengelernt zu haben.
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