Alles auf eine Karte

Ab sofort gibt es die Ruhrkultur-Card 2020 zu kaufen. Sie ist ein Jahr lang der goldene Schlüssel zu den bedeutenden Kulturschauplätzen des Ruhrgebiets, in Summe: 20 Museen, 11 Bühnen, 5 Festivals, und zwar gratis bzw. zu 50% Ermäßigung. Also alles auf eine Karte setzen und gewinnen! Diese naheliegende Kartenidee wurde erstmals 2019 praktiziert, und wegen des großen Erfolges folgt nun die zweite Auflage, zum gleichen Preis bei mehr Angeboten. Zur Card erhält man ein nützliches Buch, einen Kulturreiseführer, der – dem Anlass angemessen – prima gestaltet ist. Text, Fotos und Design vermitteln hilfreiche Informationen zu den zahlreichen Ereignisorten. Dass hier an kleinen Stellen auch die Emscher, also die ungleiche Schwester der Ruhr, genannt wird, notiere ich mit stillem Wohlgefallen.

Die Pressekonferenz zum Verkaufsstart fand im Theater Duisburg statt. Karoline Hoell, die Leiterin, begrüßte uns freundlich. Für ungeübte Ohren kaum hörbar, schwang in ihrer Aussprache sanft eine Ruhrgebietsaura mit. Als ich sie deswegen lobte, erfuhr ich, dass die nette Frau aus Essen stammt. Vor Jahren, so verriet sie mir, habe sie in Mainz gearbeitet. Hier forderten ihre Kollegen sie gelegentlich auf: Sag mal „Dortmund“. Wie schön: Sprachliche Entwicklungshilfe für Rheinland-Pfalz!

Mit dem Duisburger Theater verbinde ich eine aufregende Erinnerungen. Als ich 10 Jahre alt war, fuhr mein Mütterlein mit mir hierher, um das Weihnachtsmärchen zu sehen. Wir reisten mit der Straßenbahn an. Von Dinslaken dauerte das damals eine gute Stunde. Als wir endlich im Theater waren, hatte die Aufführung gerade begonnen. Eilig gaben wir unsere Mäntel ab und mussten dann vor einer Saaltüre warten. Bange Minuten später öffnete eine Frau die Tür und ich betrat zum ersten Mal die fremde, bunte Theaterwelt. Diese unvergessene Türe habe ich nun wiedergesehen, und ich stelle fest: Es wird Zeit, dass ich mal wieder eine Aufführung im Theater Duisburg besuche. Die Ruhrkultur-Card wird mich zuverlässig daran erinnern.

—-> Und nun: auf zur Ruhrkultur-Card 2020


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